Mitarbeitergespräche sind nicht gerade beliebt bei Arbeitnehmern, doch dafür gibt es eigentlich keinen Grund. Mit der richtigen Vorbereitung und der Fähigkeit Ihre eigene Leistung zu reflektieren, können Sie sogar sehr viel Positives daraus ziehen. Damit Sie sich ideal auf das Mitarbeitergespräch vorbereiten können, haben wir für Sie alle Informationen diesbezüglich zusammengefasst und eine Checkliste mit den wichtigsten Schritten für einen reibungsloses Ablauf erstellt.
Die meisten Arbeitnehmer müssen mindestens einmal im Jahr zum Feedbackgespräch und viele von ihnen stehen diesem mit Unbehagen und Unwohlsein gegenüber. Auch, wenn Mitarbeitergespräche unangenehm sind, sollten Sie gedanklich anders mit der Situation umgehen. Nutzen Sie die Gelegenheit, um Ihre Vorgesetzten positiv zu beeindrucken.
Die richtige Einstellung reicht allerdings nicht aus, um stilvoll auf sich aufmerksam zu machen. Idealerweise vergegenwärtigen Sie sich das vergangene Jahr und überlegen, was im Job gut lief und an welchen Stellen Verbesserungspotenzial vorhanden ist. So haben Sie zum einen die richtigen Antworten parat und gewinnen zum anderen Erkenntnisse über die eigene Arbeitsleistung.
Mit dieser Strategie können Sie sich erfolgreich auf ein Mitarbeitergespräch vorbereiten.
Was Sie im Mitarbeitergespräch erwartet
Vielen Angestellten ist gar nicht bewusst, wie viel Sie im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistet haben. Dabei kommt es bei Vorgesetzten in der Regel sehr gut an, wenn Sie aufgrund eines Lobes nicht völlig überrascht sind. Selbstreflektion ist sowohl ein Zeichen von Stärke als auch hohem Selbstbewusstsein und das macht immer einen guten Eindruck. Allerdings sollten Sie auch auf Kritik vorbereitet sein.
1) Wie läuft das Mitarbeitergespräch ab und wie können Sie sich vorbereiten?
Die meisten Betriebe pflegen bei Feedbackgesprächen gewisse Standards wie z. B eine bestimmte Gesprächsdauer und ausgewählte Gesprächsinhalte. Da diese normalerweise firmenspezifisch geregelt sind, sollte es nicht allzu schwer sein einige Details dazu herauszufinden, um sich auf das Mitarbeitergespräch vorbereiten zu können.
Auf diese Weise können Sie beispielsweise besser abschätzen, wie viel Zeit eingeräumt wird, um über Ihre persönlichen Anliegen zu sprechen. Sollten Sie bereits länger im Betrieb beschäftigt sein, können sich sicherlich auch eine Vorstellung über die Themen und den Ablauf des Gespräches machen. Somit vermeiden Sie es unangenehm überrascht zu werden.
Wer führt das Mitarbeitergespräch?
Es ist wichtig herauszufinden, welche Person das Feedbackgespräch führen wird. So können Sie sich am besten auf die Eigenheiten des Vorgesetzten vorbereiten. Manche Chefs schätzen ein offenes Wort, andere wiederum reagieren auf Kritik sehr sensibel. Sofern Sie über die Vorlieben und Abneigungen des Vorgesetzten Bescheid wissen, können Sie den Gesprächsverlauf zu Ihren Gunsten beeinflussen.
Hinweis für Mitarbeiter in großen Unternehmen: Mit einem Blick ins Intranet des Unternehmens können Sie sich eventuell ebenfalls auf das Mitarbeitergespräch vorbereiten. Konzerne bzw. große Unternehmen platzieren dort häufig einen Leitfaden für das jährliche Feedbackbackgespräch.
2) Rückblick auf die eigene Arbeitsleistung
Die Analyse der eigenen Leistung ist einer der wichtigsten Kriterien für ein positiv verlaufendes Mitarbeitergespräch. Falls es Protokolle oder Zielvereinbarungen gab, sollten Sie diese für das Mitarbeitergespräch vorbereiten. Notieren Sie sich im Vorfeld, welche Ziele erreicht und welche sogar übertroffen wurden. Sie sollten aber auch selbstkritisch sein, falls gewisse Ziele nicht erfüllt worden sind.
Zusammenstellung der nachweisbaren Erfolge
Es hilft immer, wenn Sie Ihre Erfolge nachweisen können. Eventuell ist es Ihnen möglich Zahlen vorzulegen, die zeigen wie Sie dem Unternehmen Einsparungen oder Effizienzsteigerungen eingebracht haben. Gegebenenfalls können Sie dazu eine Präsentation vorbereiten. Dies ist nicht zwingend erforderlich, kann aber den Gesprächsverlauf sehr positiv gestalten.
Welche kritischen Fragen können im Mitarbeitergespräch gestellt werden?
Wo gehobelt wird, fallen Späne. Es ist keineswegs ratsam etwaige Misserfolge zu vertuschen bzw. unter den Teppich zu kehren. Grundsätzlich ist es Ihre persönliche Entscheidung mögliche Fehler anzusprechen oder zu warten bis die Vorgesetzten dies übernehmen.
Stehen Sie zu den Misserfolgen, für die Sie verantwortlich sind. Stellen Sie dabei in den Vordergrund, was Sie daraus gelernt haben und an welchen Punkten Sie sich dadurch verbessern konnten. Alle Erklärungen sollten, ohne die Beschuldigung oder Bloßstellung des Kollegiums abzugeben sein. Andere als Sündenbock darzustellen, kommt in der Regel nicht gut an.
Und denken Sie immer daran: Kritik kann durchaus positiv sein und wird Sie eventuell sogar auf der Karriereleiter höher klettern lassen!
Ausblick auf die Zukunft im Unternehmen
Wenn Sie sich auf ein Mitarbeitergespräch vorbereiten, sollten Sie nicht nur Resümee ziehen, sondern auch nach vorne blicken. Vergleichen Sie z.B. ihre aktuellen Aufgaben mit dem Arbeitsvertrag und überprüfen Sie ob diese noch übereinstimmen.
Sollten Ihre Aufgaben sich stark erweitert haben und sogar Führungsverantwortung dazu gekommen sein, wäre dies der perfekte Zeitpunkt, um eine Gehaltserhöhung zu fordern. In der Regel wird diese in zwar in einem separaten Gespräch ausgehandelt, aber das Feedbackgespräch eignet sich gut, um das Thema anzusprechen.
Welche Wünsche und Verbesserungsvorschläge haben Sie?
Vermutlich wird der Vorgesetzte nach der allgemeinen Arbeitszufriedenheit fragen. Dies ist die ideale Gelegenheit, um Anregungen und Ideen auf den Tisch zu bringen. Bei der Vorbereitung auf das Mitarbeitergespräch sollten Sie sich daher bereits Gedanken über mögliche Verbesserungen in den Arbeitsabläufen und über die Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen. Denken Sie auch daran für suboptimale Arbeitsprozesse oder -abläufe konkrete Beispiele zu nennen.
Tipp: Entsprechende Situationen im Laufe des Jahres zu notieren und mit einem Datum zu versehen ist hilfreich, um während des Gespräches konkrete Beispiele nennen zu können.
Ziele und Vorstellungen im Mitarbeitergespräch ansprechen
Streben Sie eine bestimmte Position an? Wo soll die Reise hingehen? Stellen Sie sich selbst diese Fragen, wenn Sie sich auf das Mitarbeitergespräch vorbereiten. Legen Sie gemeinsam mit dem Vorgesetzten die Ziele für das kommende Geschäftsjahr fest. Initiative wird gerne gesehen und positiv bewertet. Eventuell gibt es eine Fördermöglichkeit oder Weiterbildungsangebote, die Sie wahrnehmen möchten. Das Mitarbeitergespräch ist der optimale Zeitpunkt, um solche zentralen Punkte anzusprechen, also beziehen Sie diese unbedingt in die Vorbereitung mit ein.
Unserer Checkliste für das Mitarbeitergespräch: Alles auf einen Blick
Abschließend haben wir für Sie die wichtigsten Punkte für die Vorbereitung auf ein zielführendes und erfolgreiches Mitarbeitergespräch zusammengefasst:
- Informieren Sie sich über die Gesprächsstandards des Unternehmens: Zeitlicher Umfang, Gesprächsinhalte und Gesprächspartner.
- Erarbeiten Sie sich eine Gesprächsstrategie: Jeder Chef tickt anders und fokussiert sich auf unterschiedliche Faktoren. Nehmen Sie bei der Strategie Rücksicht auf die Bedürfnisse des Vorgesetzten, sodass die Gesprächsführung harmonisch verläuft.
- Analysieren Sie die eigenen Leistungen aus dem vergangenen Jahr: Welche Ziele wurden erreicht und welche verfehlt?
- Sich selbst kritische Fragen stellen: Suchen Sie nach Gründen für Misserfolge und erarbeiten Sie dazu Verbesserungen. Keine Ausreden suchen!
- Verbesserungsvorschläge ausarbeiten: Überlegen Sie, ob Arbeitsabläufe durch gezielte Maßnahmen verbessert werden können. Das Gehalt lässt sich separat verhandeln.
- Ziele und Wünsche definieren: An welchen Leistungen und Anforderungen wollen Sie gemessen werden? Und welche Karrierepläne möchten Sie verwirklichen?
Falls das Feedbackgespräch trotz Strategie, Checkliste und Leitfaden eher negativ verläuft, ist es vielleicht angebracht über eine neue Herausforderung nachzudenken. In diesem Fall werden Sie beim derzeitigen Arbeitgeber wahrscheinlich nicht langfristig glücklich. Letztendlich müssen Sie dann abwägen ob Sie sich auf das Mitarbeitergespräch vorbereiten wollen oder ob sie nicht lieber gleich nach einem neuen Arbeitgeber suchen, der Ihren Anforderungen gerecht wird.